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Rockwell Härteprüfung

Einordnung, Ablauf, Unterscheidung und Praxisempfehlungen.

Ablauf des Rockwell-Prüfverfahrens -
Ermittlung der Rockwellhärte HR

Die Rockwell Härteprüfung ist ein genormtes Tiefendifferenzverfahren, bei dem die Eindringtiefe eines Prüfkörpers in das zu prüfende Material unter genau festgelegten Prüfbedingungen ermittelt wird. Anders als bei den optischen Härteprüfverfahren, etwa nach Brinell, Vickers oder Knoop, bei denen die Größe des Eindrucks vermessen wird, konzentriert sich die Rockwell Härteprüfung auf die Tiefe des bleibenden Eindrucks. Dabei gilt: Dringt der Eindringkörper bei konstanter Prüfkraft tiefer in die Werkstückoberfläche ein, so weist das Material eine geringere Härte auf. Aus dieser gemessenen Eindringtiefe in Verbindung mit weiteren Parametern wird anschließend die Rockwellhärte HR berechnet und angegeben.

Einordnung des Rockwell-Härteprüfverfahrens

Einordnung des Rockwell-Härteprüfverfahrens

Das Rockwell-Verfahren ist ein statisches Härteprüfverfahren, das sich wie folgt weiter charakterisieren lässt:

  • Es gehört zu den genormten Verfahren (ISO 6508, ASTM E18).
  • Mit dem Verfahren wird im Makrobereich Härte geprüft (Prüfkraft >= 49,03 N), und zwar mit einer Prüfkraft von 29,42 bis 1471 N.
  • Es handelt sich um ein Tiefendifferenzverfahren. Das heißt, zur Ermittlung des Härtewertes eines Prüfstückes wird die bleibende Eindringtiefe gemessen, die durch den Eindringkörper entsteht.
  • Form und Material des Eindringkörpers: Je nach Rockwell-Methode ist der Eindringkörper ein Diamantkegel (mit 120° Kegelwinkel) oder eine Hartmetallkugel (je nach Methode unterschiedlicher Kugeldurchmesser). 

Unterscheidung Rockwell und Super Rockwell

Rockwell Tabelle - Methoden und Anwendungen

Wie liest und stellt man einen Rockwell-Härtewert dar?

Vor- und Nachteile des Rockwell-Härteprüfverfahrens

Die Rockwellprüfung zeichnet sich durch zahlreiche Vorteile aus, die sie in der industriellen Praxis besonders beliebt machen:

  • Eine aufwändige Probenvorbereitung wie Trennen, Schleifen oder Einbetten ist nicht erforderlich.
  • Der ermittelte Härtewert kann direkt abgelesen werden – eine zusätzliche optische Auswertung, wie sie bei Brinell-, Vickers- oder Knoop-Verfahren notwendig ist, entfällt.
  • Das Verfahren überzeugt durch seine Geschwindigkeit und Wirtschaftlichkeit: Der Prüfzyklus ist kurz, und Rockwellhärteprüfer sind im Vergleich zu optischen Prüfgeräten kostengünstiger, da keine komplexe Optik benötigt wird.

Trotz vieler Vorteile bringt die Härteprüfung nach Rockwell auch einige Nachteile mit sich:

  • Die Genauigkeit des Verfahrens kann beeinträchtigt werden – bereits kleine Messfehler bei der Tiefendifferenz können zu deutlichen Abweichungen im ermittelten Härtewert führen.
  • Die Prüfstelle muss absolut sauber und frei von Verunreinigungen wie Zunder, Öl oder Fremdkörpern sein, um ein zuverlässiges Prüfergebnis sicherzustellen.
  • Der Zustand des Eindringkörpers spielt eine entscheidende Rolle: Abnutzung oder Abweichungen von den Normvorgaben beeinflussen das Ergebnis. Es dürfen daher ausschließlich zertifizierte und kalibrierte Eindringkörper verwendet werden.
  • Bei sehr harten Werkstoffen lassen sich Unterschiede im Härtegrad mit dem Rockwell-Prüfverfahren nur schwer differenzieren, selbst bei exakter Ablesung an der Rockwellskala.
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